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  Giardia
 
Giardia
 
Ein einzelliger Parasit der Gattung Giardien, welcher meist über kontaminiertes Wasser oder den Kontakt mit Fliegen aufgenommen wird. Der Parasit siedelt sich im Verdauungstrakt an und befällt dort die innere Darmwand. Eine Folge ist eine starke Entzündung, die, wenn nicht behandelt, zum Tod des Tieres führen kann.
Giardien kommen in einer aktiven (Trophozoid) und einer ruhenden Form (Zyste) vor, infektiös sind lediglich die Zysten. Diese werden mit dem Kot ausgeschieden und überleben selbst bei kalten Temperaturen monatelang.
Anzeichen für einen Giardienbefall können sein
  • Blähungen
  • Durchfall
  • schleimiger Kot
  • Gewichtsverlust
Giardien gehören zu den Zoonosen, d. h. sie sind auch auf den Menschen übertragbar.
 
Es können auch Tiere von Giardien befallen sein, die zunächst gar keine Symptome aufweisen.
Wenn du eines oder mehrere der oben genannten Symptome bei einem deiner Tiere feststellst, heisst dies, auf schnellstem Wege den Tierarzt aufzusuchen!
Nehme eine Kotprobe mit! Wichtig dabei ist, diese nicht nur von einem Haufen zu nehmen, da Giardien nicht zwingend mit jedem Haufen ausgeschieden werden. Sammel von mehreren Haufen, vor allem auch von denen, die körnig oder schleimig sind!
Sprich deinen Tierarzt auf Giardien an. In der normalen Kotuntersuchung werden Giardien oft nicht nachgewiesen, weswegen ein spezieller Test von Nöten ist.
Achtung, es gibt einen Schnelltest, der nicht immer positiv ist - selbst wenn das Tier von Giardien befallen ist. Sprich mit deinem Tierarzt über die unterschiedlichen Möglichkeiten, Giardien nachzuweisen, und ob ggf. eine zweite Probe untersucht werden muss.
Ein Giardienbefall muss unbedingt durch einen Tierarzt medikamentös (Metronidazol, Albendazol, Fenbendazol) behandelt werden. Auch die (noch) nicht befallenden Frettchen einer Gruppe müssen aufgrund der hohen Ansteckungsgefahr unbedingt mitbehandelt werden. Ebenso wichtig sind extreme Hygienemaßnahmen, wie sofortige Kotentfernung, mehrmals tägliches Desinfizieren der Umgebung, vor allem der Toiletten. Nur so ist ein Giardienbefall in den Griff zu bekommen.
Immer mehr Tiere sprechen auf die oben genannten Medikamente nicht mehr an, und mögliche Alternativen sind rar.
Beim Futter sollte auf Kohlenhydrate verzichtet werden, da sich die Giardien davon ernähren. Tiere, die artgerecht ernährt werden (Barf), sind weniger anfälliger. Hat ein Tier ein starkes Immunsystem, wird es alleine mit den Giardien fertig. Sollte also ein Tier immer wieder an Giardien leiden, dann sollte man das Immunsystem aufbauen und/oder artgerecht füttern. Aus Erfahrung ist die Rohfütterung zu empfehlen.
Wichtig ist, dass das Tier am Fressen bleibt. Im Notfall durch Zwangsernährung.
Biete das Lieblingsfutter an. Möchte dein Tier von selber nicht fressen, püriere z.B. Nassfutter. Gebe etwas Wasser hinzu. Ziehe den Brei in eine Spritze ohne Nadel auf und gib dem Tier davon. Teilweise nehmen Tiere, die nicht mehr fressen mögen, allerdings den Brei auch ohne Spritze von Finger oder Löffel.
Biete auch immer wieder Leckeres an. Ein Eigelb z.B. wird oft noch gefressen, wenn anderes Futter verschmäht wird. Gebe aber nicht zuviel davon! Trenn das Eigelb gut vom Eiweiß, da rohes Eiweiß Vitamin B zerstört. Versuche den Brei mit Eigelb zu verfeinern. Evtl. mag dein Tier es so von alleine schlecken.
Eine weitere, oft sehr effektive Möglichkeit ist es, ein Huhn zu kochen und ein wenig von der Brühe über den Brei oder anderes Futter zu geben. Koche das Huhn gut ab. Die Brühe kann man sehr gut z.B. in Eiswürfelbehältnisse einfrieren. So hat man sie portionsweise griffbereit. Vorsicht, zu viel kann den Durchfall begünstigen.
Babybrei ab dem 4. Monat der Sorte Karotte mit Huhn oder Karotte wirken ebenfalls ein wenig stuhlfestigend. Viele Frettchen schlecken dies sehr gerne. Vermansche es mit ein wenig Wasser oder mit dem o.g. Brei.
Bitte denke daran, die Mischung macht es! Teste aus, wechsel, denn zuviel von einem ist auch nicht gut.
Jetzt noch ein sehr wichtiger Punkt!! Elektrolyte!!! Sprich deinen TA darauf an! Lass dir Elektrolyte mitgeben. Diese gibt es als fertige Flüssigkeit oder als Pulver zum anmischen. Durch den Durchfall verlieren die Tiere Flüssigkeit, welche wieder zugeführt werden muss. Elektrolyte schmeckt süßlich. Manche Tiere nehmen es gerne so. Ansonsten mische die Flüssigkeit mit in den Brei.
Nimm dir Zeit zum Füttern! Falls du mit der Spritze füttern müsst, gebe sehr langsam immer wieder was ins Mäulchen, um ein Verschlucken zu vermeiden!

Hier ein paar Tipps und Tricks


Sei päpstlicher, als der Papst! Sonst wirst du diese Biester nicht los!

Klos: entferne das Katzenstreu vorerst und wasche die Klos gut und richtig heiß aus! Lege einige Schichten Küchenrolle rein und tausche diese so oft wie möglich! Wasche täglich die Klos erneut aus und dampfe sie heiß ab!

Kuschelsachen: Wechsel sie täglich!!! Wasche alles bei 90 Grad in der Waschmaschine. Die meisten Sachen können dies ab, was nicht hält kannst du eh nicht weiter benutzen. Wenn ein Trockner vorhanden ist, trockne die Sachen danach so heiß es geht.

Käfig/Wohnung: Giardien sind gegen so ziemlich jedes Desinfektionsmittel resistent. Um sie dennoch loszuwerden, hilft nur ein Dampfreinger. Dampfe täglich mind. 1 mal den Käfig und den Boden! Der über 100 Grad heiße Dampf ist so ziemlich die einzige Methode, diese Biester loszuwerden!

Achte darauf, dass kein Tier in der Nähe ist, wenn du mit dem Dampfreiniger arbeitest!!!! Es können schlimme Verletzungen entstehen!!!


Näpfe: Wechsel täglich mehrmals das Wasser. Spüle die Näpfe sehr heiß und überschütte sie mit kochendem Wasser. Wenn eine Spülmachine vorhanden ist, gib die Näpfe dort hinein.

Am Ende der Giardienbehandlung ist eine weitere Kotprobe auf Giardien angezeigt.

Quelltext: www.frettchenfreunde.info/cms/






 
   


 
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